Herbstlicht in Montepisano

Herbstlicht in Montepisano

Unsere Reise begann am Nachmittag des 16. Novembers, als sich die finnische Gruppe am Flughafen von Savonlinna traf: Unsere Gruppe bestand aus 14 Senioren, darunter sechs Männer und acht Frauen, und einem Reisebegleiter. Die meisten von uns kannten sich von vorangegangenen Treffen, aber es gab auch neue Gesichter in der Gruppe, so dass wir die Zeit am Flughafen sowohl für ein erstes Kennenlernen als auch zum Ausfüllen wichtiger Fragebögen nutzten.

Unsere Reise war ziemlich lang: Wir starteten mit einem Flug von Savonlinna nach Helsinki (weniger als 1 Stunde Flug) und von dort weiter nach Rom (3,5 Stunden Flugzeit). Es war schon Abend und bereits dunkel als wir Rom verließen und in Minivans nach Montepisano weiterreisten. Die Autofahrt dauerte beinahe vier Stunden. Als wir endlich unser Ziel, das Airone Pisa Park Hotel in San Giuliano Terme, erreichten, war es spät nachts.

Am nächsten Morgen empfanden wir es als spannend erst mal aufzuwachen und zu erkunden, wo wir gelandet waren. Das Hotel bestand aus drei verschiedenen Gebäuden und unsere Zimmer waren auf zwei davon aufgeteilt: Jeder von uns hatte sein eigenes Zimmer und einen eigenen Eingang. Hinter den Hotelgebäuden konnten wir die Berge von Montepisano sehen.

Nach dem Frühstücksbuffet trafen wir uns für den ersten Programmpunkt „Bones for Life“. Das ist ein spezielles Trainingsprogramm, das die Knochen stärkt und die Körperhaltung verbessert. Frau Daniela Gallo war unsere Lehrerin. Unsere Gruppe nahm aktiv am Programm teil und hatte viel Spaß dabei. Einige von uns beschlossen die gelernten Übungen in den Alltag einfließen zu lassen und wir erhielten einige gute Tipps, die wir mit nach Hause nehmen konnten.

Montepisano DMC präsentierte uns das Programm und die Aktivitäten für den fünftägigen Besuch. Das Programm beinhaltete viele Besuche von historischen Stätten und Städten. Der Großteil unserer Gruppe schätzte das sehr und interessierte sich für die interessante Geschichte, Kunst und die berühmten italienischen Städte. Die Vielfalt der Landschaft beeindruckte uns: Olivenbäume und Weinbau, Hügel, Wald, mittelalterliche Festungen und Dörfer, historische Villen und alte Kirchen.

Auf unserer ersten Tour am 17. November besuchten wir die historische Stadt Lucca, deren Zentrum von hohen Mauern umgeben ist, die gesamt eine Länge von mehr als vier Kilometern haben. Es ist eine schöne Stadt voll alter Kirchen und interessanter Geschichte.

Eine weitere berühmte Stadt, Pisa, stand am 19. November auf unserem Programm. Wir alle kannten den schiefen Turm von Pisa bereits von Erzählungen und hatten nun die Gelegenheit, ihn auch selbst zu bewundern. Auf einer Stadtführung erfuhren wir Interessantes über die Vergangenheit und Gegenwart Pisas. Die Stadt beeindruckte uns mit all ihren Universitäten und es überraschte uns, dass es in der Stadt mehr als 45.000 Studenten gibt.

Am Sonntag, 20. November, besuchten wir die mittelalterliche Stadt Vicopisano: eine weitere kleine Stadt gelegen zwischen dem Fluss Arno und Montepisano. Wir besuchten die Festung auf dem Hügel hinter der Stadt und genossen die schöne Aussicht auf die Landschaft: Fluss, Pinienwälder, Eichen und Felsen.

In unserer Gruppe hatten wir einige Landwirte und Waldbesitzer, so dass landwirtschaftliche Besichtigungen und Besuche von Landsitzen von hohem Interesse waren. Der Besuch von Al Palazzaccio, ein Landsitz auf dem extra natives Olivenöl produziert wird, und das dort eingenommene Mittagessen mit traditionellem toskanischem Brot, Suppe und Tiramisu war wirklich toll!

Ein weiterer Bauernhofbesuch war in Vicopisano bei Antico Frantoio. Auf dem Hof aßen wir ebenfalls zu Mittag und probierten das Olivenöl dieses Bio-Bauernhofs. Zusätzlich erhielten wir eine Tour im Garten mit Wein und Olivenhainen sowie einer weniger bekannten Kiwi-Plantage. Viele von uns haben die Gelegenheit genutzt um ein paar schöne Geschenke für zu Hause einzukaufen.

Die Toskana ist bekannt für ihre Weine und unsere Mahlzeiten während des gesamten Programms inkludierten natürlich die Verkostung von regionalen Weinen.

Der denkwürdigste Besuch war jener des bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts von den Kartäuser-Mönchen bewohnten Calci-Karthaus am 18. November. Unser Reiseleiter erzählte uns interessante Geschichten über das Leben der Mönche in der Kartause. Heutzutage beherbergt die Kartause das Naturhistorische Museum der Universität Pisa: In ihm gibt es paläontologische, mineralogische und zoologische Sammlungen sowie eine der größten Sammlungen von Wesenskeletten in Europa zu bestaunen. Leider hatten wir nicht genug Zeit um alle Sammlungen zu besuchen.

Neben der bereits erwähnten „Bones for Life“-Übung standen im Laufe unseres Aufenthalts morgens immer wieder spezielle Aktivitäten auf dem Programm: Wir erlebten beispielsweis Kunst & Handwerk am Ufer des Serchio-Flusses. Dazu teilten wir uns in zwei kleinere Gruppen auf. Eine Gruppe besuchte die Werkstatt der Aquarell-Künstlerin Sylviane Zurly und erhielt von ihr eine Einführung in die Kunst-Therapie: das Ergebnis waren sehr schöne und interessante selbst gemalte Bilder.

Die zweite Gruppe versuchte in der Zwischenzeit das traditionelle Weidekorbflechten in der Casa Gentili. Dabei entstanden sehr schöne selbstgemachte Körbe und Gegenstände, die wir mit nach Hause nehmen konnten. Beide Gruppen konnten viele neue Erfahrungen sammeln und hoffentlich wird ein Teil auch zu Hause weiterhin einigen diesesr Aktivitäten nachkommen.

In unserer Gruppe gab es drei Mitglieder, die in einem Chor gesungen haben. Für sie, aber auch für den Rest der Gruppe, war der Workshop in der romanischen Pfarrkirche von S. Iacopo in Lupeta etwas Besonderes. In der alten, wunderschönen Kirche erwartete uns Maestro Marco Mustaro. Er führte uns durch eine Chorerfahrung mit der Sprachfunktionstechnik. Wir lernten das Lied ‚bel canto‘ und die Akustik in der Kirche war wirklich gut! Es wäre sicher schön, in dieser Kirche ein echtes Konzert zu besuchen.

Insgesamt erlebten wir auf diesem Besuch der Region Montepisano viel Neues und Interessantes! Natürlich braucht es etwas Zeit, um alles zu verstehen und die vielen Programmpunkte zu verarbeiten. Am Ende der Reise waren wir alle dankbar für die Möglichkeit der Teilnahme an dieser Art von Tourismus-Test.